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Psyche und Gesundheit

Gesundheitliche Wechselwirkungen

Die seelische Gesundheit und die körperliche Gesundheit stehen in einem engen Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn wir uns mental gut fühlen, haben wir oft auch mehr Energie und Motivation, uns körperlich fit zu halten. Gleichzeitig kann regelmäßige körperliche Aktivität dazu beitragen, dass wir uns geistig ausgeglichener und stabiler fühlen.

Studien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität die Produktion von Endorphinen stimuliert. Endorphine sind körpereigene Hormone, die für ein positives Glücksgefühl verantwortlich sind. Diese Hormone können das allgemeine Wohlbefinden steigern und Stress abbauen, was sich wiederum positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt. Gleichzeitig kann Bewegung Angstzustände und Depressionen reduzieren, indem sie die Freisetzung von Stresshormonen im Körper hemmt und das Selbstwertgefühl stärkt.

Umgekehrt kann eine schlechte seelische Gesundheit körperliche Auswirkungen haben. Stress, Angst und Depressionen können den Körper auch physisch belasten. Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt stören, das Immunsystem schwächen und das Risiko für Herzerkrankungen, Bluthochdruck und andere gesundheitliche Probleme erhöhen. Zudem kann eine schlechte geistige Verfassung zu ungesunden Verhaltensweisen, wie übermäßigem Alkoholkonsum, Rauchen oder zu einer ungesunden Ernährung führen. Diese ungesunden Verhaltensweisen können wiederum die körperliche Gesundheit beeinträchtigen.

Daher ist es wichtig, auf die Bedürfnisse sowohl der seelischen als auch der körperlichen Gesundheit zu achten. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Stressmanagement und soziale Unterstützung können dazu beitragen, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist zu erhalten. Es ist auch wichtig, bei größeren psychischen Belastungen oder Symptomen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um mögliche Folgen für die körperliche Gesundheit zu minimieren.

Thomas Cieslik

Psyche und Zahngesundheit

Seelische Schwierigkeiten und psychische Störungen können die Ursache für verbreitete Zahnerkrankungen sein. Stress macht krank – noch nie waren so viele Menschen von Burn-Out-Symptomen betroffen wie heute. Aber der Dauerdruck belastet nicht nur Körper und Psyche, auch Zähne und Zahnfleisch werden in Mitleidenschaft gezogen – immer öfter sind seelische Leiden der eigentliche Grund für Erkrankungen im Mund. Dies stellt die Zahnmedizin vor neue Herausforderungen.

Die Zahl der psychischen Erkrankungen in unserer von Leistungsdruck und sozialen Disruptionen geprägten Gesellschaft nimmt stetig zu. Immer mehr Menschen machen Stress, beruflicher Druck oder private Sorgen krank – mit weitreichenden Folgen für Körper und Seele. Auch die Zähne sind betroffen, denn die Auswirkungen dieser Entwicklung können sich auf vielfältige Weise im Mund zeigen.

Zähne unter Druck

Wem die Sorgen über den Kopf wachsen, ist zum Beispiel deutlich anfälliger für Zahnkrankheiten wie Parodontitis. Zum einen führt Stress zur Beeinträchtigung des körpereigenen Abwehrsystems, sodass unerwünschte Bakterien, die sich in der Mundflora befinden, sich leichter unkontrolliert ausbreiten können. Verstärkend kommt hinzu, dass in Zeiten hoher Belastung häufig die regelmäßige Mundhygiene zu kurz kommt.

Aber auch andere Krankheitsbilder weisen mit zunehmender Häufigkeit auf einen Zusammenhang mit seelischem Leiden hin: So kann Stress zu Bruxismus führen – so nennt der Zahnarzt das unbewusste Knirschen mit den Zähnen. Mit fatalen Folgen: Schlimmstenfalls bilden sich Risse im Zahnschmelz, unter Umständen kann ein Zahn sogar brechen. Schnelle Hilfe bietet die sogenannte Aufbiss-Schiene, die im Labor individuell angefertigt wird.

Aufklärung im Team

Immer öfter sind Zahnärzte auch mit sogenannten somatoformen Störungen konfrontiert: Patienten haben konkrete Beschwerden, für die keine medizinische Erklärung oder Ursache gefunden wird. Es handelt sich hier oft um eine seelische Störung, die sich in körperlichen Symptomen wie zum Beispiel einer Zahnfleischentzündung manifestiert. Für mich als Zahnarzt und zertifizierten Implantologen hat das bio-psychosoziale Krankheitsverständnis im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung der Patienten eine hohe Bedeutung.

Daher hat das ärztliche Gespräch mit den Patienten nicht nur einen diagnostischen, sondern auch einen therapeutischen und vor allem präventiven Charakter für mich. Mir geht es einfach um mehr, als nur um das schlichte Reparieren von Zahnschäden. Den Patienten gegenüber trage ich eine hohe Verantwortung. Gerade wir Zahnärzte haben die große Chance, frühzeitig psychische Störungen und seelische Leiden zu erkennen und anzusprechen.

Langjährige Zusammenarbeit mit Herrn Thomas Cieslik

Damit auf eine seelische Schieflage nicht auch noch teurer Zahnersatz folgt, setze ich auf die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Heilpraktiker für Psychotherapie (HPG) und Coach. Mit Herrn Thomas Cieslik haben wir einen ausgewiesenen Fachmann der psychologischen Beratung und der Psychotherapie in unserem dentalen Netzwerk, um gemeinsam möglichen psychosomatischen Ursachen für Zahnerkrankungen auf die Spur zu kommen.

Dr. med. dent. Reiner Keilbach